Abschiedsfest – MC Fidelio sagte Tschüss – nach 68 Jahren

Der MännerChor Fidelio – hier ein Archivfoto aus 2014 – der 60-Jahr-Feier des Fidelio – im Haus Steinbreche in Refrath. Foto Helga Niekammer

Duo Pascal – MC Fidelio sagt Tschüss – Foto: Helga Niekammer

Ein fröhliches, karnevalistisches Fest

aber mit Wehmut gepaart….

MC Fidelio sagte Tschüss

Karnevalistische Stimmung, aber mit Wehmut im Herzen, so sah es aus beim Abschiedsfest des MC Fidelio im Biergarten der Ewigen Lampe, dem Probenlokal, wo die Sänger Jahrzehnte zuhause waren. Hier traf man sich oftmals auch in geselliger Runde, feierte Karneval, Kirmes, Familienfeste. Bereits 1954 startete die Geschichte des Männerchores Fidelio. 2022 wurde das Ende des Chores bekannt gegeben. Der Grund: Es gibt nicht genügend interessierten Nachwuchs. Das sah im Gründungsjahr ganz anders aus. Zahlreiche Sänger traten dereinst aus dem Cäcilienchor aus und gründeten den „Männerchor Fidelio Refrath 1954, der als sogenannter weltlicher Chor dem Deutschen Sängerbund beitrat.

In der Chronik ist auch festgehalten:

Viele Jahre war der MC Fidelio auch als Ortsverein aktiv, ob es sich um die Teilnahme am Karneval „Für uns Pänz“ handelte oder um musikalische Begleitung im sonstigen Ortsgeschehen, etwa bei größeren Veranstaltungen von Handel und Wirtschaft. Dabei hieß es für die Sänger, sich immer wieder neu auf  gesellschaftliche Veränderungen einzustellen. Fazit: Im Wandel dieser Veränderungen spiegelt sich der Wandel der Gesellschaft. Chöre bleiben davon nicht unberührt, zumal das Singen „aus der Mode“ gekommen zu sein scheint.

Zum Ausklang des Abschiedsfestes (13.8.) in der „Ewigen Lampe“ findet   Organisator und „Programmdirektor“  Hans-Theo Koch herzliche Worte – „Ihr All hat de Lück un mich hück jlöcklich jemaat“:

Liebe „Fidelios“, liebe Freunde, Gönner, liebe Künstlerinnen und Künstler. Ich bin jetzt müde, aber überglücklich, dass ihr hier mit euren Darbietungen zu einem wunderschönen Nachmittag – dem Abschlussfest vom Fidelio – beigetragen habt. Mein besonderer Dank gilt der Jugendfeuerwehr für den Auf- und Abbau des Zeltes, den musikalischen Füchsen aus Köln für ihre jahrelange Treue zum Fidelio Refrath, Ralf Knoblich, däm „Knubbelich“, Gabi Elabor als „Annegret vom Wochenmarkt, den Flöckchen, dem Duo Pascal und Mike Müller (Refrather Prinz 2019). Mike ist ein  aufstrebender, toller junger Sänger. Präsentiert schöne kölsche Fastelovendsleeder“.

Werner Vierkötter, noch 2. Vorsitzender des Fidelio, bis zur endgültigen Auflösung des Chores  (30. September 2022), fand ebenfalls intensive Worte.

Er begann sein Rückblick mit einem musikalischen Einstieg. Absolut passend zur Wetterlage an diesem Wochenende interpretierte er zu „Fidelio sagt Tschüss“  den Refrain des Bläck Fööss- Liedes –  Oh, leever Jott, jevv uns Wasser….

Dann hieß es: „Mit diesem Abschiedsfest wollen wir uns bei euch für die langjährige Treue zu unserem Chor bedanken.  Mit der Auflösung des Männerchores Fidelio 1954 Refrath geht eine über 68- jährige Ära zu Ende. Die Pandemie, Nachwuchsprobleme, Altersdurchschnitt (ca. 80 Jahre) und die eingeschränkten Probenbesuche haben uns zu diesem Schritt veranlasst.

In Erinnerung bleiben viele unvergessliche Höhepunkte und schöne Feste. Unser Chorleiter Norbert Pütz hat uns immer wieder zu Höchstleistungen motivieren können. Es war für ihn sicherlich nicht immer ganz einfach die Chorknaben gesanglich auf ein hohes Niveau zu bringen.  Aber er hat das geschafft und dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet. Auch unserem plötzlich im Frühjahr verstorbenen Rolf Aust müssen wir dankbar sein. Er hat bis zum Schluss über 15 Jahre als 1. Vorsitzender den Fidelio erfolgreich geführt und zusammengehalten. In der Funktion einer Vorstandssekretärin bedanken wir uns auch bei Dir, liebe Gabi Aust für die Mithilfe bei der Bewältigung der notwendigen Schreibarbeiten im Zusammenhang mit der Auflösung des Chores. Der Blumenstrauß ist ein kleines Zeichen unseres Dankes.

Und wie eng die Verbundenheit mit dem Vereinslokal „Ewige Lampe“ ist zeigen weitere Worte. Liebe Fidelio- Freunde: Wie bedankt man sich bei Menschen, denen der Chor viel zu verdanken hat?  Diese Menschen sind Hildegard und Hermann- Josef Brück. Sie haben dem Fidelio in der „Ewigen Lampe“ eine Heimat gegeben und den Chor bei vielen Aktivitäten unterstützt und auch als Sponsoren gefördert. Dafür ganz herzlichen Dank und für Dich, liebe Hildegard ein  kleines Blumengebinde als Zeichen unseres Dankes und Anerkennung. Lieber Hermann- Josef: Ich habe gehört, dass du zwar ne süsse Jung bist, aber auch ner „Flöns“ nicht abgeneigt bist und ich (Werner Virkötter) freue mich, dir diese 2 Ringe als Anerkennung überreichen  zu dürfen. Überhaupt ein Dank an alle Förderinnen und Förderer. Und vor allem auch an  Programmdirektor Theo für seine Bemühungen.“

Männer Chor Fidelio – Auf zum Pfingstsingen im Jahre 1979 – Foto: Helga Niekammer

Mike Müller erfreute mit schönen kölschen Liedern. Foto HN

 

Und so klang der Abend aus  – der Abend, an dem sich  der MC Fidelio aus dem kulturellen Leben in Refrath verabschiedet hat  – mit einem Zitat:

 „Die Vergangenheit ist Geschichte, die Zukunft ein Geheimnis und jeder Augenblick ein Geschenk“.

Also nutzen wir den Augenblick.  Im Namen des Männerchores Fidelio 1954 Refrath wünschen wir euch und euren Familien eine gute Zeit, bleibt gesund und „Mat Üch noch vell Freud, denn et Läve duurt kein Iwichkeit“.

Die Wehmut trat ein wenig in den Hintergrund bei Organisator Theo, als er diese Botschaft von Ralf Knoblich bekam:

Leeven Theo, et wor mir en Ihr, bei Ührer löstijje, ärch anjenehme Gäste, schwaade ze dörfe. Un Ding Moderation wor klasse! Dinge Knubbelisch.

Hildegard und Hermann- Josef Brück (Bildmitte) haben dem Fidelio in der „Ewigen Lampe“ eine Heimat gegeben und den Chor bei vielen Aktivitäten unterstützt und auch als Sponsoren gefördert.. Foto HN

Uwe Kraus – Die Flöckchen – sorgte mit für eine fröhliche Stimmung. Foto: HN

 

 

Organisator des Abschiedsfestes – Theo Koch (links) mit Ehefrau Karin in blauer Bluse. Die Wehmut trat ein wenig in den Hintergrund bei Organisator Theo, als er diese Botschaft von Ralf Knoblich bekam: Leeven Theo, et wor mir en Ihr, bei Ührer löstijje, ärch anjenehme Gäste, schwaade ze dörfe. Un Ding Moderation wor klasse! Dinge Knubbelisch. Foto HN

Author: Helga Niekammer

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