Gerd J. Pohl las aus den Werken von E. A. Poe – Conrads Couch –

Lesung in Conrads Couch – Gerd J. Pohl – Verbindung Poe-Büste – Künstler Ralph Kleiner – Foto Helga Niekammer

„Geschichten aus dem Schattenreich“

Edgar Allen Poe – Büste von Ralph Kleiner

Gerd J. Pohl zu Gast in Conrads Couch

Gerd J. Pohl ist Puppenspieler, Schauspieler, Autor, Regisseur und Rezitator. Seit 2009 Intendant des Theaters im Puppenpavillon in Bergisch Gladbach (Bensberg). Mit seinen Lesungen aus den Werken von Edgar Allen Poe entführt er seine Gäste in die Welt der „Geschichten aus dem Schattenreich“. So auch am vergangenen Freitag (28. Oktober) im feinen, gemütlichen Veranstaltungs-Treffpunkt „Conrads Couch“ in der Schloßstraße in Bensberg. Intensiven Applaus gab es für die Interpretation der Werke „Das verräterische Herz“, „Das Fass Amontillado“, „Die Maske des roten Todes“ und als Zugabe die 1837 erschienene Erzählung „Schweigen“.

Als Poe-Interpret steht Gerd J. Pohl seit mittlerweile 32 Jahren auf der Bühne. Das Programm hat sich etliche Male geändert. Beispielsweise kam an diesem Abend eine Oceandrum beim „Moment Sturm“ in „Schweigen“ erstmals zum Einsatz. Weitere Klangelemente wie Holztrommel, Chimes, ein Koshi-Windspiel, sehr alte und aufeinander abgestimmte tibetanische Klangschalen, bildeten weiter eine intensive Bereicherung. Einfachste Instrumente also, die aber im Zusammenspiel mit den Texten und  facettenreicher Stimme des Rezitators eine ungeheure Wirkung entfachten, eine tiefe Atmosphäre schafften, das Publikum begeisterten. Das mit intensivem Applaus antwortete.

Diesmal erschien Pohl nicht alleine am Ort des Geschehens. Das Bühnenbild schmückte erstmals eine Edgar Allen Poe – Büste, geschaffen von dem Künstler (Maler und Bildhauer) Ralph Kleiner, der  die Lesung besuchte und zu späterer Stunde gerne der Bitte einzelner Gäste nachkam, Autogrammwünsche erfüllte, auf der eigens gedruckten Postkarte mit dem Konterfei der Büste. Ralph Kleiner war Meisterschüler bei  Prof. Michael Buthe (1944-1994) der an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrte und dem Pohl freundschaftlich verbunden ist.

Die Büste ist aus frischem Eichenholz (Höhe 48 cm) gefertigt, nicht wie bei anderen Bildhauern üblich, aus gut abgelagertem Holz. Das bringt mit sich, dass das Holz „arbeitet“. Die Skulptur wird sich weiterhin verändern. Risse werden tiefer, Details der Struktur unterliegen Veränderungen. Gerd J. Pohl: „Die Risse im Holz stehen für die Risse in Poes kurzem, dramatischen Leben. Das zufällig aufgetretene Astloch in der Wange, das aussieht wie eine tiefe Wunde, steht für die zahllosen Verwundungen, die Poe erleiden musste. Im Grunde sagt diese Büste mehr, als ich im Verlauf des heutigen Abends erzählen könnte.“

 

Das Publikum in Conrads Couch war ganz wunderbar.

Aufmerksam – man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Aber nicht mit akademischer Steifheit. Es ging immer mal wieder ein Lachen durch den Raum, die Leute haben den schwarzen Humor, der hier und da in Poes Texten steckt kapiert und quittiert. Das macht es dann auch dem Rezitator einfacher.

Abschließend bedankten sich Gerd J. Pohl und Veranstalter Marcus Konrad beim Publikum für das große Interesse an der Veranstaltung. Verbanden dies mit der Bitte weiterhin kleine und freie Bergisch Gladbacher Kultureinrichtungen zu besuchen, von ihnen zu berichten. Dazu zählen neben Conrads Couch auch das Theas Theater in Bergisch Gladbach und die Piccolo Puppenspiele & Theater im Puppenpavillon in Bensberg.

www.theater-im-puppenpavillon.de

www.conrads-couch.de/couch-termine

www.ralph-kleiner.de

 

Author: Helga Niekammer

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