Krea-Ferienprojekt: „Scheitern“ kunstvoll betrachtet

Szene aus dem Projekt Musik/Tanz/Theater zum Thema SCHEITERN in der Reihe Roots & Routes.

Erfahrungen, Gedanken und

Gefühle zum Thema Scheitern

Das Projekt Musik/Tanz/Theater zum Thema  SCHEITERN  in der Reihe Roots & Routes startete in den Herbstferien und wurde in der Kreativitätsschule Bergisch Gladbach unter der Leitung des Krea Jugendclub in Refrath umgesetzt. Die  Ferientage wurden genutzt, um die eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühle zum Thema Scheitern zu teilen. Unter großer Anteilnahme der Besucher:innen startete dann am 15. Oktober die Präsentation auf der Bühne der Aula der Freien Waldorfschule Refrath. Es gab viel Beifall von den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern. Und das absolut verdient für eine starke Leistung in Aussage, Bewegung und Musik!  In den Workshops bekamen die Jugendlichen die Chance, sich in den Bereichen Musikproduktion, Streetdance und Breakdance auszuprobieren. Unterstützung erhielten sie dabei von den professionellen  Dozent:innen.

Zeichnung: Noah Matešić

In der Thematik der intensiv umgesetzten Inszenierung offenbarte sich: Das Bild einer unbeschwerten Jugend scheint ins Wanken zu geraten. Die Gründe, so Sigrid Brenner (Leitung) sind so vielfältig, wie die Möglichkeiten des persönlichen „Scheiterns“ an den eigenen und gesellschaftlichen Ansprüchen. Eine permanente Bewertung der eigenen Person in den sozialen Netzwerken, drohende ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Krisen in der Zukunft bereiten Sorgen und ebenso der erhöhte Leistungsdruck trotz mangelnder Zukunftsperspektiven. Ebenso negativ ist das Gefühl im Zusammenhang mit dem Zwang zur ständigen  Selbstoptimierung in allen Lebensbereichen. Und dies sind nur einige Aspekte, die das Lebensgefühl der „Generation Krise“ bestimmen.

Das Team in der Krea war sich einig! Es war  höchste Zeit, sich mit diesen Themen im Rahmen der Jugendkulturarbeit auseinanderzusetzen. Und genau dies taten sie und die 20 Teilnehmer:innen, deren Heimatadressen vielseitig sind. Sie leben in Bergisch Gladbach, Rotterdam und Liverpool. Für das Projekt im Krea-Jugendclub sind sie zusammengekommen, haben mit Energie und Freude trainiert. In nur 12 Tagen entwickelten die Jugendlichen eine künstlerische Umsetzung dieser Themen in Tanz, Gesang und Poesie, dass in einer mitreißenden Bühnenshow mündete.

Als Gruppentherapie inszeniert, eroberten die Jugendlichen die Bühne und nahem die Gäste mit in ihre Gedankenwelt. Es war ein bunter Mix aus dynamischen Tänzen und Songs sowie tiefgründigen Szenen und Poetries die unter die Haut gingen.

Eindrücklich zeigten die Performances, wie durch künstlerische Auseinandersetzung Ängste und Sorgen in Kreativität transformiert werden können. Das dies in dieser Kürze der Vorbereitungszeit so professionell gelang, ist sicherlich ein Verdienst der jahrelangen Teilhabe der Jugendlichen an den zahlreichen kreativen Angeboten des Krea-Jugendclubs.

Und wie sehen die Ausführenden das Projekt – was haben sie aus dieser Arbeit mitgenommen?

Dazu sagt der 19äjhrige Ivan: 19 Coole Songs, Freundschafen und eine tolle Zeit. Vian (17Jahre): Ich habe gelernt das Scheitern nichts ist, was man zur Seite schieben sollte, sondern dass man es auch als etwas Gutes sehen kann. Pia, 18 Jahre:  Es ist eine tolle Erfahrung mit so vielen verschiedenen Menschen in kurzer Zeit etwas so Gutes auf die Beine zu stellen.

Hintergrund zum Projekt: In den Herbstferien treffen sich seit nunmehr 15 Jahren Jugendliche aus der HipHop-Szene, um sich gemeinsam mit einem Thema auseinanderzusetzen, dass ihnen auf den Nägeln brennt. Unterstützt wurden die jugendlichen Nachwuchskünstler:innen in allen Workshops von Profi-Dozenten aus dem Krea-Jugendclub und dem Kooperationspartner ROOTS & ROUTES Cologne. Das Projekt wurde  vom Landesjugendamt Rheinland finanziell gefördert.

www.krea-online.de

Zeichnung:  Noah Matešić

Beitrag/Fotos Helga Niekammer

Author: Helga Niekammer

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